Der Nationalpark Wattenmeer ist eines der wertvollsten Gezeitengebiete der Erde. Für zahlreiche Wasservogelarten ist das Wattenmeer der wichtigste Rastplatz und das wichtigste Überwinterungsgebiet in Europa. Darüber hinaus zieht ein großer Bestand an Seehunden seine Jungen im Wattenmeer auf. Mehr als 10 Millionen Wasservögel passieren jedes Jahr in der Zugzeit das Wattenmeer.
Das Wattenmeer streckt sich ca. 500 Kilometer entlang der Küste von Blåvandshuk in Dänemark bis Den Helder in Holland. Es besteht aus ungefähr 9.000 km² Marschland, Gezeitenflächen, Meerestiefen, Sandbänken, Sandstränden und Dünen. Eine Inselkette trennt das eigentliche Wattenmeer von der Nordsee.
Der dänische Teil des Wattenmeers ist in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen worden – genau wie die Pyramiden in Ägypten und der Grand Canyon in den USA.
Insel und Gezeiten
Das gesamte Wattenmeer hat den Status eines Natur- und Wildreservats, mit verschiedenen Bestimmungen für das Betreten, Jagt und andere Aktivitäten. Im internationalen Wattenmeer befinden sich mehr als 30 Inseln, davon drei in Dänemark: Fanø, Mandø und Rømø.
Das gesamte Wattenmeergebiet ist von den Gezeiten geprägt, die durch die Anziehungskraft des Mondes entstehen. Diese Anziehungskraft verleiht den Gezeiten ihre Regelmäßigkeit, es liegen 6 1/4 Stunden zwischen Hochwasser und Niedrigwasser. Normalerweise beträgt der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser bei der Bucht von Ho ungefähr 1½ Meter.
Im Rhythmus zwischen Ebbe und Flut
Der Rhythmus der Gezeiten zwischen Hochwasser und Niedrigwasser zweimal innerhalb von 24 Stunden schafft gute Voraussetzungen für das dynamische Ökosystem des Wattenmeers, mit zahlreichen mikroskopischen Pflanzen und Tieren, welche die Nahrungsgrundlage für eine Bodenfauna aus Würmern, Muscheln und Krebstieren bilden. Auf nur einem Quadratmeter Meeresgrund können sich mehrere tausend dieser Tiere befinden.
Während des Niedrigwassers, wenn die Wattflächen trocken gelegt sind, tanken die Zugvögel ihre Reserven auf, bevor sie in die Brutgebiete in Nordskandinavien, Sibirien und Grönland ziehen – oder wenn sie unterwegs in die Überwinterungsquartiere Richtung Süden sind.
Der Seehund zieht seinen Nachwuchs im Wattenmeer auf. Besonders während der Aufzuchtzeit und des Fellwechsels sind die Seehunde darauf angewiesen, dass sie ungestört auf trockengelegten Sandbänken liegen können.
Fakten über den Nationalpark Wattenmeer
Eingeweiht: 16. Oktober 2010
Fläche: 145.900 ha (1.459 km2)
Landfläche: 30.000 ha (300 km2)
Internationales Naturgebiet: ca. 97 % sind als Natura 2000-Gebiet ernannt worden
Gezeiten: Zweimal innerhalb von 24 Stunden werden 1.000.000.000 m3Wasser zwischen den Meerestiefen hin und her bewegt.
Anzahl rastender Wasservögel während der Zugzeit: 10-12 Millionen im Jahr
Anzahl Stare während der Zugzeit: mehr als 1 Million
Weitere Informationen über das Wattenmeer finden Sie hier.
skærbækcentret ist offizieller Nationalpark Wattenmeer Partner.